Der Computerkonzern IBM erzielt im Jahr der Finanzkrise gut 9,5 Milliarden Euro Gewinn - um 18,4 Prozent mehr als 2007. Auch im Schluss-Quartal verdiente IBM um zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
IBM ist von der Konjunkturkrise noch nicht betroffen. Im Jahr 2008 verdiente der US-Computerkonzern 12,334 Milliarden Dollar (9,527 Mrd. Euro zum Kurs von 1,2946 vom 21. Jänner 2009 um 7:45 Uhr). Das sind um 18,39 Prozent mehr als 2007.
Auch das Schlussquartal, in dem bei vielen Unternehmen die Konjunkturflaute zu Gewinneinbrüchen führte, schloss IBM mit einem zwölfprozentigen Gewinnplus ab. Der Umsatz ging jedoch in diesem Quartal um fast 6,5 Prozent zurück.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
IBM
in Mio. €
4. Qu 084. Qu 07+/- in Mio. €+/- in %Umsatz20.860,5022.297,23-1.436,74-6,44Ergebnis vor Steuer4.486,334.239,92246,415,81Nettogewinn3.419,593.052,68366,9112,02
IBM in Mio. € 20082007+/- in Mio. €+/- in %Umsatz80.047,8976.306,193.741,704,90Ergebnis vor Steuer12.911,3211.191,871.719,4515,36Nettogewinn9.527,278.047,271.479,9918,39Steigerung dank Software
Software spielt unter den IBM-Geschäften eine immer größere Rolle. Die Sparte konnte im Schlussquartal als einzige den Umsatz steigern. Sie steht auch durch eine Reihe von Übernahmen für fast ein Viertel der IBM-Erlöse. Der Konzern kommt traditionellen Software-Anbietern zunehmend ins Gehege. So startete IBM Ende 2008 ein Programmpaket für einen "Microsoft-freien" Schreibtisch mit dem quelloffenen Betriebssystem Linux und mehreren IBM-Büroanwendungen.
Rekordjahr 2009 erwartet
"Wir sind zuversichtlich für das neue Jahr", sagte IBM-Chef Sam Palmisano. Angepeilt ist ein Gewinn je Aktie von zehn bis elf Dollar pro Aktie. 2008 beträgt er 8,93 Dollar.
IBM ist Branchenindikator
IBM gilt wegen seiner breiten Palette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche. Erst vergangene Woche hatte der weltgrößte Chipkonzern Intel einen Gewinneinbruch verkündet und angesichts der Konjunkturtalfahrt keinen konkreten Ausblick gewagt.
Ein kleiner Konkurrent von IBM, die US-Gesellschaft T3 Technologies, reichte am Dienstag bei der EU Beschwerde gegen IBM wegen Wettbewerbsverzerrung bei Großrechnern ein. IBM kopple seine Betriebssystem-Software unzulässig mit den Computern, so der Vorwurf.
(Ag/ebl)